Seit vier Jahren sind die Jenbacher Zwillingsschwestern aus dem nationalen und internationalen Radsport nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Titel begleiteten ihren bisherigen Weg im Profi-Radsport. Lesen Sie alles über den Beginn, Ziele und Konkurrenzkampf zwischen Zwillingsschwestern, sowie ihre Zukunftspläne hier.
Name: Kathrin und Christina Schweinberger
Alter: 18
Wohnort: Jenbach
Sport: Rad/Straße
Verein: ÖAMTC tomSiller.at RC Tirol
Ihr habt vor dem Radsport schon viele Sportarten gemacht. Welche denn genau und wie seit ihr schlussendlich zum Radsport gekommen?
Das stimmt. Bis 2010 fuhren wir Ski, waren sogar im Tiroler Kader. Als Ausgleich betrieben wir, gerade im Sommer, Judo, Duathlon und fuhren Rad.
Mit der Zeit gefiel uns der Radsport immer besser, denn dort hat man seinen Gegner direkt neben sich, was beim Skifahren nicht so der Fall ist. So kamen wir durch einen Nachbaren zum Radclub Tirol. Was Besseres hätte uns gar nicht passieren können.
Anfänglich fuhren wir nur bei den Trainings mit. Birgit Woisetschläger, Obfrau vom RC Tirol, meinte wir sollten bei einem Rennen mitmachen und so nahm alles seinen Lauf.
Kathrin: Mein erstes Rennen war das Hungerburgrennen. Mir ging es dabei so gut, dass ich das Skifahren ließ um professionell mit dem Radsport anzufangen.
Christina: Ich hatte anfänglich mit einer Lungenentzündung zu kämpfen und konnte wegen der fehlenden Vorbereitungszeit bei dem Rennen nicht an den Start gehen. Mir hat aber das Training sehr gut gefallen, sodass ich auch zum Radsport wechselte.
Wir sind echt froh, dass unsere Eltern so ambitioniert sind, denn ohne die, würde es nicht gehen.
Wie würdet ihr euch gegenseitig beschreiben?
Katrin ist in jedem Fall sehr ehrgeizig, zweitweise schon fast zuviel, vor allem ist sie zielstrebig. In den Disziplinen liegt ihr ganz besonders der Sprint und das Zeitfahren.
Christina`s Stärke ist das Bergfahren, sie ist sehr ehrgeizig und wir beide sind absolute Teamfahrer.
Habt ihr als Zwillingsschwestern ein Konkurrenzdenken?
Bei den Rennen überhaupt nicht. Wir wissen immer gerne wo die Andere gerade fährt und freuen uns wenn eine von uns gewinnt. Bei den Trainings konkurrieren wir schon ein wenig. Wir schauen aber viel aufeinander, nehmen Rücksicht und unterstützen uns gegenseitig.
Was war eurer größter Erfolg bisher?
Kathrin: Auf internationaler Ebene war das der erste Platz beim Schweizer Cup und die zahlreichen Österreichischen Meistertitel. Natürlich auch die WM Nominierung 2013.
Christina: Bei den internationalen Rennen wurde ich bei der Bern RF Zweite und in Albstadt mit dem siebten Platz beste Österreicherin. Heuer fuhr ich bei der WM mit, stürzte aber leider. National konnte ich schon sehr viele Stockerlplätze erreichen.
Was sind denn eure sportlichen Ziele?
Langfristig gesehen möchten wir uns immer mehr steigern. Nächstes Jahr fahren wir in der Elite Liga und werden mit einer österreichischen Sportgruppe bei einigen internationalen Rennen mitfahren..
Kathrin: Bei mir ist 2015 das Maturajahr, wie es sich dort mit den Rennen ausgeht kann ich noch nicht genau sagen. In jedem Fall dürfen wir beide öfters im Nationalteam mitfahren.
Was wünscht ihr euch denn in sportlicher Hinsicht?
Das der Frauenradsport in Tirol und Österreicher mehr anerkannt wird und mehr Medienpräsents bekommt. Die Lücke bei den Preisgeldern zwischen Männer und Frauen sollte nicht mehr so groß sein, denn vonder Leistung her, erbringen beide dasselbe.
Die Nationaltrainer sollten aktiver nach außen gehen und die Vereine mehr tun, wie in die Schulen gehen, denn jeder kann anfangen, dazu braucht es nicht viel. Wir, zum Beispiel, haben mit den Mountainbikes angefangen.
Jeder Verein sollte Mädchen aufnehmen, denn es gibt leider immer noch welche die das noch nicht tun.
Die Fotos wurden vom RC Tirol zur Verfügung gestellt, das Interview führte Erwin Hofbauer.