Eva-Maria Brem, Gesamtweltcup-Siegerin im Riesentorlauf 2015/16, fährt seit ihrem vierten Lebensjahr für den WSV Reith im Alpbachtal. Die in Münster lebende Skirennläuferin besuchte das Skigymnasium in Stams und gehört seit 2004 dem ÖSV Kader an.
Während der Vorbereitungen auf die Weltcup-Saison 2016/17 zog sie sich im November 2016 im linken Bein einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Damit fällt Eva-Maria die komplette Saison aus.
Zusammen mit dem H&N Sport initiierte sie den 1. Internationalen Eva-Maria Brem Kids Night Sprint by H&N. Welcher am 15. Februar das erste mal in Reih im Alpbachtal ausgetragen wurde. Dort traf Regionalsport die ÖSV Athletin zum Interview.
RSP.: Eva, wie geht es dir und inwieweit sind die Verletzungen verheilt?
Eva-Maria Brem: Mir geht es gut, danke. Der Heilungsprozess schreitet genau nach medizinischem Zeitplan voran. Das Wadenbein ist komplett verheilt und das Schienbein zum Großteil, aber das ist normal. Wenn es so weiter geht, wird in zwei bis drei Wochen alles komplett verheilt sein.
RSP.: Was ist für dich ausschlaggebend, wann du wieder bei einem Rennen an den Start gehst: Eher der physische Zustand oder ob du vom Kopf her schon soweit bist?
Eva-Maria Brem: Für mich zählt nur der körperliche Zustand. Natürlich ist auch der psychische Zustand wichtig, doch der stellt bei mir kein Problem dar. Wichtig ist für mich, dass ich soweit schmerzfrei bin, dass ich attackieren und Ski fahren kann.
RSP.: Mit was für Erwartungen geht ein(e) Skirennläuferin(er) nach einer Verletzungspause wieder an den Rennstart?
Eva-Maria Brem: Meine Einstellung ist die selbe wie vor der Zwangspause: Jeden Tag das Beste zu geben. Wie hoch allerdings das Einstiegsniveau ist, hängt davon ab, wie gut ich mich vorbereiten kann.
RSP.: Heißt das, du wirst in der Saison 2017/18 wieder bei den FIS-Rennen an den Start gehen?
Eva-Maria Brem: Sollte ab Sölden möglich sein.
RSP.: Wie ist der Internationale Eva-Maria Brem Kids Night Sprint zustande gekommen? Wessen Idee war das?
Eva-Maria Brem: Mein Heimatverein ist der WSV Reith im Alpbachtal und der Reitherkogel mein Trainingsberg. Die Idee selbst stammte von H&N Sport. Sie riefen mich um Sylvester herum an und meinten, es wäre toll für die Kinder in den Ferien ein Nightrace zu veranstalten. Ich war von Anfang an begeistert und wie man sieht, mit fast 200 Kindern beim ersten Race am Start, ist es uns gelungen, ein vernünftiges Rennen zu organisieren.
RSP.: Habt ihr mit so einem Andrang gerechnet?
Eva-Maria Brem: Nein. Unser Ziel war es, 100 bis 150 Kinder beim ersten Night Race am Start stehen zu haben. Schlussendlich haben sich fast die doppelte Anzahl angemeldet und das finde ich cool.
RSP.: Du bist in Münster aufgewachsen. Wie bist du auf den WSV Reith im Alpbachtal gekommen?
Eva-Maria Brem: Ich bin auch beim SK Münster Mitglied, aber in Münster haben wir keinen Trainingsberg. Mein größerer Bruder trainierte bereits beim WSV Reith i. Alpbachtal und war sehr zufrieden. Für mich war Reith mit dem Berg und den Trainern perfekt. Wie es beinahe überall ist, bemerkt man erst im Nachhinein was für ein Glück man hatte. Wenn man bedenkt, dass die Trainer in ihrer Freizeit unterrichten, das ist unglaublich toll, vor allem, dass es solche Menschen gibt, finde ich unbeschreiblich. Für mich waren und sind das Weltklasse-Coaches, so etwas darf man nicht erwarten und ich lernte das erst im Nachhinein zu schätzen.
RSP.: Was bedeute für dich Skifahren?
Eva-Maria Brem: Für mich ist Ski fahren Freiheit pur. In dem Moment, wenn ich einen Schwung fahre, bin ich nur in diesem Augenblick. Da gibt es nur mich, den Schnee unter mir und den Berg. Weder die drei Tore vor mir oder hinter mir, nur dieser eine Moment von Freiheit der mich in die Gegenwart bringt.
Vielen Dank für das Gespräch.
Reith im Alpbachtal am 15. Februar 2017 von Erwin Hofbauer