Das Krümelmonster krümelt vegan und Gluten frei
Die Sesamstraße war schon eine sehr lustige Sendung. Am liebsten mochte ich das Krümelmonster. War die ganze Zeit am Kekse vernaschen und immer gut gelaunt. Am Wochenende war ja nicht gerade perfektes Wetter, es war auch nicht so viel los und so haben wir die Zeit mal für uns genützt und auch um Keks-Versuche zu starten. Das Spritzgebäck stand am Plan…
Der erste Versuch galt den Linzer Kipferln. Der Teig wurde ja beinahe perfekt. Schwierigkeiten machte der nicht vorhandene Dressiersack. Wird ja wohl auch mit einem Tiefkühlsackerl gehen – naja; prinzipiell geht es schon, doch der Teig ist eher fester und das haben die Sackerl nicht wirklich ausgehalten und mit den größer geratenen Loch waren Kipferl nur schwer zu formen also wurden Stangerl daraus. Wir haben sie wieder stark Zucker reduziert und die einzigen „exotischen“ Zutaten waren wieder die gemahlene Hirse und die gemahlenen Erdmandeln. Die Verkostung endete aus nur einem Grund: die Kekse waren vernichtet
Am Sonntag wollte ich erneut die oben genannten Kekse machen, wurde dann aber überzeugt, doch die Malteser zu versuchen. Also wieder ran an dein Teig. Was mich so freut ist, dass wir nur die „normalen“ Rezepte mit dem glutenfreien Mehl, die Butter mit Öl und die Eier mit Lupinenmehl ersetzt haben und eben bis auf die Erdmandeln und die Braunhirse, die bei uns sowieso zu Hause sind, keine aufwendigen Zutaten verwenden.
Dieses Mal von Mama den Dressiersack geliehen und die Malteser schön aufgespritzt. Die ganze Wohnung roch schon himmlisch. Und was soll ich sagen – so leckere Kekse hab ich doch in meinem Leben noch nicht gegessen. Ehrlich, wer mir da noch sagt das schmeck nicht, dem kann ich echt nicht helfen. Sie waren weich, krümelig und sind auf der Zunge zergangen. Auch hier haben wir wieder die Zuckermenge stark reduziert.
Ich muss sagen, nach diesen Versuchen und den Wahnsinns tollen Ergebnissen brauch ich keine Eier, keine Gluten und keine Butter mehr in meinen Keksen. Ich bin überwältigt und richtig, richtig glücklich dass das so funktioniert. Nicht unbedingt wegen der Kekse – also schon auch aber nicht nur J - sondern weil der Beweis erbracht ist, dass Eier und Butter nicht zwingend notwendig sind zum Backen.
Ich werde nie gänzlich auf Eier verzichten wollen, weil sie mir schmecken. Aber wenn ich jetzt ein Ei esse, dann bewusst und dann kann die Packung auch vier Euro kosten. Würde ich allerdingt zum backen pro Rezept 4 Eier brauchen und noch täglich ein Ei essen, weiss ich ehrlich nicht, ob ich die vier Euro zahlen würde oder nicht die zwei Euro Masthühnereier kaufen würde.
Und hier ist auch der Hund meiner Meinung begraben. Lebensmittel wie Eier und Fleisch sind so alltäglich geworden. Diese Lebensmittel in hoher Qualität täglich zu verzehren ist jedoch beinahe unleistbar. Das Resultat soll aber nicht sein die Billigqualität der gequälten Tiere zu kaufen, sondern die Lebensmittel wieder als etwas Besonderes zu betrachten. Die Eier aus Freilandhaltung um vier Euro zu kaufen, dafür aber eben nur einmal die Woche ein Ei zu essen.